Siechenweiher

Siechenweiher in Meersburg

Lage: Bodenseekreis, Stadt Meersburg (TK 8321)

Entstehung: mittelalterlicher Fischweiher; zu Beginn der 1960er nahezu verlandet; unter Beteiligung des Angelsportvereines 1967/68 entschlammt, Schilf und Gehölz entfernt, Aufschüttungen und Bebauungen im Uferbereich durchgeführt (nahezu Neuanlage)

Schutzstatus:  Landschaftsschutzgebiet als Teil des LSG Bodenseeufer

Landnutzung im Einzugsgebiet:  10 % Wald und 75 % landwirtschaftliche Nutzfläche; davon sind 22 % Grünland, 35 % Ackerland und 43 % Obst- und Weinanbau

Eigentümer: Spitalfonds Meersburg, Stadt Meersburg

Pächter: Meersburger Angelsportverein e.V. Siechenweiher 1 88709 Meersburg

Bewirtschaftung: Angelfischerei; jährlicher Fischbesatz mit 100 kg Schleien und Karpfen; 1967 ausgebaggert, da 2/3 des Weihers mit Schilf bewachsen; 1991 abgelassen; 1996 abgelassen und gewintert; 1999 abgelassen; 2003 abgelassen und gewintert; 2020 abgelassen und gewintert; soll zukünftig alle 3 Jahre abgelassen und gewintert werden

Hydrologische Daten:

Einzugsgebiet Wasserfläche max. Tiefe mittlere Tiefe Volumen
227 ha 2,4 ha 3,2 m 1,3 m 31 600 m3
Hauptzulauf Heddelbach vom Neuweiher her, im Ort bis kurz vor Einmündung verdolt; Torenbach aus Osten
Ablauf über Mönch in Dammmitte (Tiefenwasserabzug); bis Bodensee verdolt

Sediment: stark verschlammt (seit den 1960er Jahren hat sich eine 1,5 m dicke Schlammschicht gebildet)

Biologie: ausländische Seerosen; starkes Aufkommen von Makrophyten in Frühjahr und Frühsommer, danach absterben aufgrund Planktonalgen (Grün-, Kiesel, Blaualgen); alljährlich Algenblüten und im Sommer Sauerstoffmangel im Tiefenwasser; keine größeren Wasserflöhe; jährliche Schilfmahd abwechselnd am West- und Ostufer;
2007 nur Nymphaea sp., sonst keine Makrophyten; Daphnien vorhanden;

Fische: Spiegel-. Schuppen-. Wildkarpfen, Rotauge, Rotfeder, Barsch, Zander, Hecht, Schleie, Moderlieschen, Aal, Brachse, Karausche

Pflanzennährstoffe und andere Trophieanzeiger im Jahresdurchschnitt:

2000* 2001 2007 Trophiestufe
anorg. Gesamt-Stickstoff (mg/l) 0,6 0,78
Gesamt-PO4-Phosphor (µg/l) 77 133 79 eutroph
Chlorophyll a (µg/l) 25 35 48 hoch eutroph
Chlorophyll a – Spitze (µg/l) 59 68 82 eutroph
Sichttiefe (m) 0,7 0,7 0,6 eu-/hypertroph

* nur 6 Messungen, nur Oberfläche

Trophiestufe:  2001 eutroph, e2  /  2007 polytroph, p1

Nährstoffkonzentrationen in den Zuläufen (2001 und 2007):

nordwestlicher Zulauf
(Heddelbach)
östlicher Zulauf
(Torenbach)
2001 2007 2001 2007
Nitrat-Stickstoff (mg/l) 2,06 1,71 4,09 2,91
anorg. Gesamt-Stickstoff (mg/l) 1,72 3,13
o-PO4-Phosphor (µg/l) 25 13 35 14
Gesamt-PO4-Phosphor (µg/l) 94 48 78 67
BSB(mg/l) 2,3 2,5
Wasserführung (l/sec) 9,2 13 8,4 18

Belastungsquellen:

  • 3 Teilorte im Einzugsgebiet; alles angeschlossen (Stand 2002)
  • Schlamm- und Nährstoffeintrag beim Ablassen des Neuweihers
  • Sonderkulturen und intensives Grünland im Einzugsgebiet
  • keine Pufferstreifen an den Zuläufen
  • geringer Zufluss, daher Tiefenwasserabzug nur bedingt funktionsfähig

Vorschläge zur Sanierung/Restaurierung:

  • Extensivierung kritischer landwirtschaftlich genutzter Flächen
  • Renaturierung der Zuflüsse; Pufferstreifen
  • Bau eines Schlammauffangbeckens für das Ablassen des Neuweihers
  • Bau eines Sedimentationsbeckens für den Riedetsweiler Bach
  • regelmäßiges Ablassen und Wintern; fischereiliches Bewirtschaftungskonzept; Verminderung von Fischbestand und Fischbesatz; Bau eines Fischkastens
  • Entschlammung

Umsetzung / Maßnahmen:

Landwirtschaft

  • 2000 Extensivierungsplanung für die landwirtschaftlich genutzten Flächen im Einzugsgebiet (Trautmann)
  • Beratung der Landwirte im Hinblick auf eine Verminderung der Nährstoffausträge aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen
  • extensivierte Flächen:
Jahr Fläche Jahr Fläche Jahr Fläche
2001 1,4 ha 2004 1,4 ha 2007 0,4 ha
2002 1,4 ha 2005 1,4 ha 2008 0,4 ha
2003 1,4 ha 2006 0,4 ha 2009 0,4 ha

Renaturierung

  • 1999 Gewässerentwicklungsplan (Senner, Überlingen)

Sonstiges

  • 2001 fischereiliches Bewirtschaftungskonzept (Phillipson)
  • 2001/02 Bau des Absetzbeckens im Zulauf für das Ablassen des Neuweihers
  • 2004 Uferpflegekonzept für den Weiher