NEUWEIHER IN DAISENDORF

Ausübung der Angelfischerei: 

Das befischen des Neuweihers ist nur Mitgliedern des ASV Meersburg gestattet.

Tageskaten werden keine verkauft!

Parken für Mitglieder am Neuweiher

Es darf nur an der Grillhütte (nördliche Seite Weiher) oder am Waldparkplatz am Wattenberg geparkt werden.

Parkplatz süd-westliche Seite vom Wattenberg kommend
Nördliche Seite von Riedetsweiler/Daisendorf Ausfahrt kommend

Lage: Bodenseekreis, Gemeinde Daisendorf (TK 8221)

Entstehung: angelegt 1445 (Urkunde Meersburger Stadtarchiv); diente im Mittelalter als Wasserspeicher zur Flutung des Stadtgrabens von Meersburg

Schutzstatus:  Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet; Ostufer als Schutzzone ausgewiesen und von fischereilicher Nutzung ausgenommen

Landnutzung im Einzugsgebiet:  45 % Wald und 55 % landwirtschaftliche Nutzfläche; davon sind 36 % Grünland, 44 % Ackerland und 20 % Intensivobst

Eigentümer: Spitalfonds Meersburg, Stadt Meersburg

Pächter: Meersburger Angelsportverein e.V. Siechenweiher 1 88709 Meersburg

Bewirtschaftung: Angelfischerei; 1981 abgelassen und gewintert; 2001 abgelassen, Mönchbau/Dammsanierung/Bau eines Fischkastens, Winterung und Sömmerung, Wiederanstau im Herbst 2002; beim Abfischen 2001 (erstmals nach 20 J.) nur ¼ des erwarteten Fischertrags; 2004 im Frühjahr abgelassen (schlecht für die Amphibien; deutlich vermindertes Aufkommen) und nach Mähaktion wieder angestaut (nur teilweise, da Mönch defekt); im Frühjahr 2005 abgelassen, Schlamm Richtung Böschung geschoben (nicht entfernt), Mönch ausgetauscht; im Sommer darauf deutlich geringeres Pflanzenwachstum; Besatz im Herbst 2005; geplant ist ein Ablassturnus von 6 Jahren

Hydrologische Daten: sehr geringer Zulauf

EinzugsgebietWasserflächemax. Tiefemittlere TiefeVolumen
42 ha5,7 ha4,1 m1,8 m101 000 m3
zwei Zuflüsse aus Norden und Südosten
Ablauf über Damm-Überlauf und Ablass in Dammmitte als Haselbach in Siechenweiher, Bodensee

Sediment: 2001 Gesamtphosphor 1,05 mg/g TS; Glühverlust 27 %

Biologie: entlang der Zuläufe Verlandungsbereich mit Schilfröhricht; im Nordosten Feuchtwiese mit Orchideen; Erdkröten- u. Froschpopulation rückläufig;
1990 Nymphaea albaPolygonum amphibiumMyriophyllum verticillatumPotamogeton lucensHippuris vulgaris; „Verkrautung“ durch Myriophyllum v.; keine Algenblüten
2000 nur etwas Nymphaea alba; Kiesel-, Goldalgen, Microcystis; keine Daphnien;
2003 wieder Nymphaea albaPolygonum amphibium, Potamogeton lucens, – natans, Myriophyllum verticillatum, Hippuris vulgaris, Schoenoplectus lacustris, vereinzelt Myriophyllum spicatum, Potamogeton crispus, – filiformis;
2004 Nymphaea albaMyriophyllum verticillatumSchoenoplectus lacustrisPotamogeton lucens, Polygonum amphibium, Potamogeton crispusHippuris vulgaris;
2007 v.a. Myriophyllum spicatum, etwas Nymphaea alba und geringe Mengen an Polygonum amphibium; Algenblüte mit Peridinium (Panzerflagelat); keine Daphnien

Sömmerung 2002: Teichbodenvegetation mit teilweise recht selten Pflanzenarten (Rumex maritimusCyperus fuscusCarex bohemica)  (Gramlich 2002). Vor dem Wiederanstau wurden größere Flächen vor dem Auslauf sowie entlang der Ufer gemäht, der restliche Weiherboden mitsamt der Pflanzendecke überstaut.
2003: Im Jahr nach der Sömmerung starkes Aufkommen der Teichsimse (Schoenoplectus lacustris) auf 2 ha der Wasserfläche; mehrere Mähaktionen wurden durchgeführt. 2004 nochmals Mähaktion; 2005 deutlich geringeres Aufkommen der Teichsimse

Fische: Spiegel-. Schuppen-. Wildkarpfen, Rotauge, Rotfeder, Barsch, Zander, Hecht, Schleie, Moderlieschen, Aal

Pflanzennährstoffe und andere Trophieanzeiger im Jahresdurchschnitt:

 2000*2003Trophiestufe2007Trophiestufe
anorg.Gesamt-Stickstoff(mg/l) 0,15 0,31 
Gesamt-PO4-Phosphor (µg/l)2939meso-/eutroph40eutroph
Chlorophyll a (µg/l)1613eutroph12eutroph
Chlorophyll a – Spitze (µg/l)2220meso-/eutroph35eutroph
Sichttiefe (m)1,41,2eutroph1,3eutroph

* nur 6 Messungen

Trophiestufe:  eutroph, e1

Nährstoffkonzentrationen im Zulauf des Neuweihers:

 nördlicher Zulauf aus Richtung Daisendorfsüdöstlicher Zulauf
 2003200720032007
Nitrat-Stickstoff (mg/l)2,350,692,792,16
anorg. Gesamt-Stickstoff (mg/l)2,370,732,822,18
o-PO4-Phosphor (µg/l)312317
Gesamt-PO4-Phosphor (µg/l)6476554
BSB5 (mg/l)0,8 2,9 
Wasserführung (l/sec)0,3 – 20,30,1 – 412

Belastungsquellen:

  • ein Einzelgehöft im Einzugsgebiet; angeschlossen (Stand 2002)
  • landwirtschaftlich genutzte Flächen; Ackerfläche in Weihernähe

Vorschläge zur Sanierung/Restaurierung:

  • Extensivierung kritischer landwirtschaftlich genutzter Flächen
  • fischereiliches Bewirtschaftungskonzept
  • Wiederanschluss der Quellen am nordöstlichen Zulauf zur Erhöhung der Wasserzufuhr
  • Uferpflege des Weihers

Umsetzung / Maßnahmen:

Landwirtschaft

  • 2000 Extensivierungsplanung für die landwirtschaftlich genutzten Flächen im Einzugsgebiet (Trautmann)
  • Beratung der Landwirte im Hinblick auf eine Verminderung der Nährstoffausträge aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen
  • extensivierte Flächen: 0 ha (2000 bis 2009)

Renaturierung

  • Bachpatenschaft mit der Jugendgruppe des Angelsportvereins Meersburg
  • 1999 Gewässerentwicklungsplan (Senner, Überlingen)

Sonstiges

  • Baden und Bootfahren im Weiher ist verboten
  • 2001 Bau eines Schlammabsetzbeckens unterhalb; beim Ablassen verblieb Großteil des Schlamms im Weiher, da um den Ablauf im Weiher ein hoher Kasten gebaut ist (Schlammtiefe hier ca. 2,5 m); der Schlamm soll ausgebaggert werden
  • 2001 Uferpflegekonzept für den Weiher (Herz)
  • 2001 fischereiliches Bewirtschaftungskonzept (Phillipson)
  • 2002 Wiederanschluss der Quellen an den nordöstlichen Zulauf; der Graben wurde auf seiner gesamten Länge neu ausgebaggert (leider überdimensioniert)